Kretischer Stierkopf-Rhyton aus dem Palast von Knossos in Kreta, datiert auf 1550-1500 v. Chr., Exponat des Museums in Heraklion, Reduktion
Ein Rhyton (griech. „Trinkhorn“), ein Opfer-, auch Trinkgefäß, meist aus Metall oder gebranntem Ton, häufig trichterförmig, oft auch in Gestalt eines Tier- oder Menschenkopfes gebildet, mit Hals und Henkel versehen, diente sakralen und profanen Zwecken.
Trankopfer (griech. sponde, daher “Spende“, lat. Libatio) wurden gewöhnlich zusammen mit anderen, meist blutigen Opfern und auch im Totenkult dargebracht. Es handelte sich bei den dargebrachten Flüssigkeiten meist um Wein, Wasser, Milch und Öl. Das Trankopfer wurde am Anfang und Ende der Opferhandlung und auf die brennenden Opfertiere ausgegossen.
Auch im profanen Bereich wurde von jedem Trank ein Trankopfer am Anfang, beim Mahl nach dem Essen, ausgeschüttet.
Als Gegenteil zum Trankopfer ist wohl das Kottabos auszumachen. Das Symposion (griech. „Gelage“), Umtrunk, Trinkgelage, wurde meist nach gemeinsam genossenem Mahle veranstaltet. Häufig wurde das Kottabos, ein heiteres griechisches Gesellschaftsspiel, bei dem der Rest des Weines aus dem Trinkgefäß so geschickt gegen eine lose auf einem Ständer liegende Scheibe geschleudert werden musste, dass diese lärmend herabfiel, integriert. Oder ein in einem Wasserbecken schwimmendes Schälchen musste getroffen und dadurch versenkt werden.
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